Hochauflösender Export aus vvvv

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1| Auflösung von
.. Bilddateien

Da sich diese Arbeit mit der Erstellung von hochauflösenden Bilddateien befasst, muss als erstes geklärt werden, was das Wort „Auflösung“ beschreibt. Jedes vom menschlichen Auge wahrgenommene Bild enthält Informationen, die dem Gehirn als Ausgangsbasis für die Wahrnehmung dieses Bildes dienen (vgl. Bruckmann 1981, 97). Der Inhalt dieses Bildes entspricht dem Gesichtsfeld des Menschen und den darin enthaltenen Objekten. Die Informationen die dabei vom Auge verarbeitet werden sind Licht und Farbe, welche von spezialisierten Zellen, den Photorezeptoren, wahrgenommen werden.
Da sich nur eine endliche Anzahl dieser Rezeptoren auf der Netzhaut des Auges befindet, ist die Menge an Informationen die wahrgenommen werden können, begrenzt. Ernst-Georg Beck definiert diese Beschränkung so:
„Das Auflösungsvermögen misst die minimale Trennung zweier Objekte, die man gerade noch getrennt erkennen kann; beim Auge 0,2 mm“ (Beck 2005, 1.1.3)
So werden z.B. zwei dicht nebeneinander liegende Linien ab einer gewissen Entfernung als nur eine Linie wahrgenommen (vgl. Bruckmann 1981, 97). Die Distanz ab der dies geschieht ist von der Sehstärke des Betrachters abhängig und somit bei jedem Menschen unterschiedlich.
So wie die Auflösung bei der Wahrnehmung die Anzahl der in einem Bild enthaltenen Details definiert, bestimmt auch die Auflösung eines Reproduktionsmechanismus (z.B. Druck oder die Darstellung auf Bildschirmen) den Detailreichtum von Bildern. Je mehr Farbpunkte in einer bestimmten Fläche enthalten sind, desto mehr Informationen (Bilddetails) können vom Auge wahrgenommen werden.

1|1| Auflösung in der Drucktechnik

Die in der Drucktechnik gebräuchliche Einheit zur Definition der Auflösung eines Druckverfahrens ist Linien pro cm bzw. Inches in angloamerikanischen Ländern. Die Einheit Linien pro cm wurde durch die moderne Fotolithografie (erfunden im Jahre 1880 von Georg Meisenbach) eingeführt, welche die manuelle Holzstichtechnik für den Bilderdruck ablöste. Bei der Fotolithografie wird ein Bild mit Hilfe eines Rasters in mehr oder weniger große Punkte zerlegt. Diese werden auf einen fotografischen Film belichtet und von dort auf eine Druckform übertragen. Wie diese Druckform hergestellt wird, ist bei allen Druckmethoden (Hoch-, Tief- und Flachdruck) verschieden, entscheidend ist nur, dass der fotografische Film als Ausgangsbais für die Anfertigung der Druckform verwendet wird. Die eingefärbte Druckform kann schließlich auf ein Trägermedium (meist Papier, aber auch andere Materialien wie Stein, Holz, Plastik, Glas, usw.) gedrückt werden.
Das optische Auflösungsverfahren der eingesetzten lichtempfindlichen Schichten ist in der Fotolithografie ein begrenzender Faktor für die mögliche Dichte der Bildinformationen pro cm. Die eingesetzte Drucktechnik und vor allem die Druckformherstellung beeinflusst die Maximalauflösung von Druckverfahren genauso wie das verwendete Papier. So kann auf herkömmlichem Zeitungspapier nur mit relativ groben Rastern (25 - 28 Linien pro cm) gearbeitet werden, während auf feinem Druckpapier mit hochglänzender Oberfläche sehr feine Raster gedruckt werden können. Die gebräuchlichen Rasterweiten von Druckverfahren bewegen sich deswegen zwischen 25 und 120 Linien pro cm. Das entspricht 625 Bildpunkten pro cm² bei 25 Linien pro cm (Grobraster) und 14.400 Punkten pro cm² bei einem 120er Raster.

Bis zum Durchbruch der Computertechnik in Druckereien kamen die Daten für den Bilderdruck von Fotografien. Die Auflösung und Größe dieses fotografischen Ausgangsmaterials war also eine Grenze für die Detailmenge auf den Druckstücken. Genauso verhält es sich bei den nun verwendeten digitalen Daten. Diese müssen für einen hochqualitativen Druck mindestens ebenso viele Details enthalten wie sie das druckende Verfahren reproduzieren kann. Hier ist zu beachten, dass in der Computertechnik die englische Sprache vorherrscht und deswegen meistens mit Inches (Zoll) gerechnet wird. Ein Inch entspricht 2,45 cm und die Einheit wird mit dpi (Dots per Inch) abgekürzt.

Anzumerken ist noch, dass sich das gesamte Kapitel 1|1 auf verschiedene Abschnitte in Bruckmanns’s Handbuch der Drucktechnik (Bruckmann 1981) auf den Seiten 97f, 109f, 189ff und 212f stützt.

 

1|2| Auflösung von Bildschirmen

Um digitale Daten für den Druck anzufertigen und aufzubereiten, wird heute auf Bildschirmen gearbeitet und da drucktechnische Verfahren grundsätzlich anders arbeiten, gibt es hier andere Faktoren, welche die maximale Detailanzahl eines Bildes bestimmen. Jeder Bildschirm, egal ob Flüssigkristalldisplay (LCD-Bildschirm) oder Kathodenstrahlröhre kann eine gewisse Gesamtanzahl von Bildpunkten auf seiner Bildfläche darstellen. Bei LCD Bildschirmen bestimmt die Größe der einzelnen Leuchtdioden die Größe der Bildpunkte, bei Kathodenröhren die sog. Lochmaske. Nähere Informationen hierzu finden sich in „Druck & Medien Technik“ von Helmut Teschner (vgl. Teschner 2003, 8.50ff)

Aus der Pixelanzahl, die ein verwendeter Bildschirm darstellen, kann lässt sich die Auflösung berechnen, indem die Anzahl dieser Bildpunkte durch die Abmessungen des Bildschirms dividiert wird. Im Gegensatz zur linienorientierten Drucktechnik wird die Auflösung von Bildschirmen in Punkten pro Zentimeter bzw. Zoll angegeben.
Ein Beispiel: Ein Bildschirm, der 41 cm breit und 33 cm hoch ist und 1280 x 1024 Pixel darstellen kann, hat eine Auflösung von 75 dpi. 1280 Pixel / 41 cm x 2,45 = Auflösung in Pixeln pro Zoll.

Damit liegt die Auflösung von Bildschirmen weit unter der Auflösung von hochauflösenden Druckverfahren. Dies muss beachtet werden und wird im folgenden Kapitel näher erörtert.

 

1|3| Vom Bildschirm zum Druckstück

Soll ein computergeneriertes Bild über ein Druckverfahren reproduziert werden, muss das Bild eine gewisse Anzahl von Bildpunkten enthalten. Ein Beispiel: Ein Druckstück soll mit 300 dpi auf ein DIN-A4 Blatt (29,7 x 21 cm) gedruckt werden. Um die Auflösung des Druckverfahrens ausnutzen zu können, muss die Vorlage am Computer in einer Größe von mindestens 3508 x 2480 Pixeln angelegt werden.
Die Formel um diese Größe zu berechnen ist: Kantenlänge x Rasterauflösung = Pixelanzahl.
Die meisten Bildbearbeitungsprogramme berechnen die nötige Bildgröße in Pixeln automatisch, wenn die Auflösung und die gewünschte Ausgabegröße eingegeben werden, wie Abbildung 1 zeigt.


Abb.1

Da ein Bildschirm, wie in Kapitel 1|2 gezeigt, fast immer eine andere Auflösung besitzt als das zu verwendende Druckverfahren, ist ein Bild auf dem Bildschirm nie so groß wie auf dem Druckstück. Deswegen muss das Bild auf dem Bildschirm vergrößert werden damit alle Details dargestellt werden können. Das bedeutet auch, dass auf Details in der Darstellung verzichtet werden muss, wenn das gesamte Druckstück auf dem Bildschirm Platz finden soll. Wird diesem Umstand Rechnung getragen und ein Bild mit genügend vielen Pixeln angelegt, ist eine hochqualitative Reproduzierbarkeit gewährleistet.
Da diese Arbeit auf den Export von hochauflösenden Daten aus vvvv fokussiert ist, soll im nächsten Kapitel ein Überblick gegeben werden, was vvvv ist und wie damit Bilder erzeugt werden können.

 

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0| Einleitung
1| Auflösung von Bilddateien
2| vvvv als Grafikwerkzeug
3| Zeichenbare Objekte in vvvv
4| Bildexport mit vvvv
5| Export von Bildausschnitten mit vvvv
6| Das Zusammensetzen der Teile
7| Conclusio

A| Anhänge

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